Der südafrikanische Telekommunikationsbetreiber Telkom hat sich in den Wettbewerbsbereich der Finanzdienstleistungen eingeklinkt, indem er ein Lebensversicherungsgeschäft eingeführt hat, das nach eigenen Angaben zunächst Bestattungsversicherungen verkaufen wird. Telkom und andere Mobilfunkbetreiber in Südafrika wollen mehr als 11 Millionen Südafrikaner anzapfen, die keine Bankkonten haben, um Kredite und andere Finanzdienstleistungen anzubieten, ein Schritt, der traditionelle und digitale Banken bedrohen wird. Sie versuchen auch, ihre mobilen Zahlungsanwendungen auf Online-Marktplätze auszuweiten, um ihr Netzwerk und ihren Kundenstamm zu nutzen.
Die teilweise im Staatsbesitz befindliche Telkom hat ihre Einkommensströme über das Festnetzgeschäft hinaus diversifiziert, das nun etwas mehr als 20 Prozent zu den Einnahmen der Gruppe beiträgt, gegenüber 56 Prozent im Jahr 2013.
In einer Zeitungsanzeige in der Sunday Times sagte Telkom, sie werde auch Geschäftskredite anbieten und in Kürze einen digitalen Brieftaschenservice für Kunden einführen, damit diese über ihre App Yep! sowie andere Online-Transaktionsplattformen Produkte kaufen und für Dienstleistungen bezahlen können.
Unter den Mobilfunkbetreibern herrscht ein reger Wettbewerb, nachdem der nach Abonnentenzahl größte Mobilfunkbetreiber MTN Group im Februar seine App für mobiles Geld in Südafrika neu gestartet und die Plattform so aufgebaut hat, dass sie Zahlungen beim Online-Shopping und Mikrokredite umfasst.
Im Juli kündigte die Vodacom Group Pläne an, in Partnerschaft mit dem digitalen Zahlungsanbieter Alipay, der zur chinesischen Alibaba-Gruppe gehört, eine "Super-App" zu schaffen, um Verbrauchern in Südafrika ab dem nächsten Jahr zu ermöglichen, online einzukaufen, Rechnungen zu bezahlen und Geld an die Familie zu schicken. (Reuters)