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Amtsinhaber Kabore gewinnt Präsidentenwahl in Burkina Faso

Präsident Roch Marc Christian Kabore hat sich eine zweite Amtszeit gesichert. Laut dem vorläufigen Endergebnis holte er sich den Sieg bei der Abstimmung vom Sonntag mit komfortablem Vorsprung.

Wie die Nationale Unabhängige Wahlkommission mitteilte, erhielt Kabore fast 58 Prozent der Stimmen, schlug 12 Gegner und behauptete den Sieg im ersten Wahlgang. Kabore erhielt 1,6 Millionen von den fast 3 Millionen abgegebenen Stimmen, wobei die Wahlbeteiligung bei 50 Prozent lag.

Die Opposition hatte gehofft, mehr Stimmen auf sich zu vereinen, um Kabore die für einen klaren Sieg erforderlichen 51 Prozent zu entziehen und dann eine Koalition hinter dem stärksten Kandidaten für Runde zwei zu bilden. Doch der Spitzenkandidat, Eddie Komboigo, Vorsitzender des Kongresses für Demokratie und Fortschritt, erhielt lediglich 15 Prozent, und der andere führende Rivale, Zephirin Diabre von der Partei für Fortschritt und Wandel, der 2015 gegen Kabore verloren hatte, erhielt etwa 12 Prozent. Das nationale Verfassungsgericht muss die Ergebnisse allerdings noch bestätigen. 

Bereits vor der Wahl hatten mehrere Oppositionskandidaten von "massivem Betrug" bei der Vorbereitung der Abstimmung gesprochen. Am Montag bekräftigten sie, "fehlerhafte Ergebnisse" nicht akzeptieren zu wollen.

Beobachter hatten zuvor von einem friedlichen Wahlkampf gesprochen. Codel, ein Beobachterbündnis der Zivilgesellschaft, nannte die Durchführung der Abstimmung "effektiv". Auch hätten Verteidigungs- und Sicherheitskräfte den Prozess gesichert.

Der wiedergewählte Kabore gilt als Hardliner im Umgang mit Terroristen und lehnt Gespräche mit ihnen ab. Große Teile des westafrikanischen Staates werden von dschihadistischen Milizen kontrolliert. Durch deren Gewalttaten wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1200 Menschen getötet. Rund eine Million Menschen wurde allein in den vergangenen zwei Jahren in die Flucht getrieben.

Nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend hatte die Wahlkommission erklärt, dass zwischen 300.000 und 350.000 Menschen aufgrund der schlechten Sicherheitslage nicht ihre Stimme abgegeben hätten.

Quelle: Deutsche Welle