Die Europäische Union stellt sich hinter die nigerianische Kandidatin Ngozi Okonjo-Iweala für die Leitung der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf. Sie gilt seit langem als Favoritin. Bei einer Aussprache der EU-Botschafter hätten sich am Montag noch zwei Länder gegen Okonjo-Iweala ausgesprochen, sagten Diplomaten in Brüssel. Am Abend teilte Ratspräsident Charles Michel mit, es herrsche nun Konsens. Frankreich und Deutschland sowie das EU-Parlament hatten sich schon klar für die Nigerianerin ausgesprochen. In Osteuropa und dem Baltikum aber gab es Unterstützer ihrer südkoreanischen Konkurrentin Yoo Myung-hee. Als Grund gelten koreanische Investitionen. Die Entscheidung über die Nachfolge des langjährigen WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo soll bis zum 7. November, könnte aber auch schon in dieser Woche fallen. Theoretisch könnten die Amerikaner die Wahl aber mit einem Veto blockieren.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung