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Kananaskis darf kein Gipfel der verpassten Chancen werden – Afrika-Verein fordert entschlossene Weichenstellung für eine globale Wirtschaftsarchitektur mit Afrika

Berlin / Kananaskis – Vor dem G7-Gipfel vom 15. bis 17. Juni 2025 in Kananaskis (Kanada) ruft der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft (AV) zu entschlossenem Handeln auf. Afrika muss endlich strukturell in die globale Wirtschaftsarchitektur eingebunden werden. Wir drängen daher auf eine engere Verzahnung der G7- und G20-Agenden sowie konkrete Fortschritte unter anderem in der Handelspolitik. Deutschland als wirtschaftliche Führungsmacht Europas steht dabei in besonderer Verantwortung.

„Afrika gehört an den Verhandlungstisch – nicht an den Katzentisch globaler Entscheidungen. Dass mit Cyril Ramaphosa - dank der G-20 Präsidentschaft - ein Vertreter des afrikanischen Kontinents zum G7-Gipfel eingeladen wurde, ist zwar gut, aber eben auch unzureichend. Es hätte zumindest auch der AU-Präsident eingeladen werden müssen. Der Kontinent wird nach wie vor zu wenig beachtet – trotz seiner wachsenden wirtschaftlichen, politischen und demografischen Bedeutung“, mahnt Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des AV. Der Verband fordert daher eine entschlossene, kohärente Afrika-Strategie der G7-Staaten, die sich klar mit der G20-Agenda verzahnt. „Wir brauchen vor allem zusätzliche Impulse zur Handelsliberalisierung, die es Afrika erleichtern, eine bedeutendere Rolle im Welthandel zu spielen. Trumps Zollpolitik hat massive Belastungen auch für Afrika zur Folge. Hier müssen sich die Europäer an die Seite unseres Nachbarkontinents stellen, aber auch selbst weiterhin vorhandene Handelsbarrieren abbauen“, so Kannengießer.

Der Afrika-Verein sieht Deutschland als wirtschaftliche Führungsmacht Europas in besonderer Verantwortung. „Kanzler Merz muss in Kananaskis ein starkes Signal senden: für Investitionssicherheit, faire Handelsbedingungen, moderne Finanzierungsinstrumente – und für den politischen Willen, den wirtschaftlichen Schulterschluss mit Afrika entschlossen voranzutreiben. Dabei braucht Afrika keine Entwicklungshilfe-Rhetorik, sondern marktwirtschaftliche Partnerschaften, die echten Mehrwert schaffen – für beide Seiten,“ betont Kannengießer.

Hintergrund:

Der 51. G7-Gipfel findet vom 15. bis 17. Juni 2025 unter kanadischer Präsidentschaft in Kananaskis, Alberta, statt. Neben den G7-Staaten nehmen auch ausgewählte Gastländer wie Indien, Südkorea, Australien, Brasilien, Mexiko und die Ukraine teil. Aus Afrika ist ausschließlich Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa vertreten.