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Politik: Wahlen in Benin - Der Kampf um eine demokratische Zukunft

Erste Anzeichen deuten auf eine geringe Wahlbeteiligung bei den Präsidentschaftswahlen in Benin hin, wo die Wahllokale inzwischen geschlossen wurden.
Im Vorfeld der Wahl hatten Proteste gegen das gebrochene Versprechen von Präsident Patrice Talon, nur eine Amtszeit zu absolvieren, zwei Menschenleben gefordert und mehrer Menschen wurden verletzt. 
Nachdem er selbst gewählt hatte, rief Präsident Talon seine Mitbürger auf, zur Wahl zu gehen.
Doch die Opposition hatte zum Boykott aufgerufen und die Straßen waren am Sonntag ruhig, vor allem in regierungsfeindlichen Hochburgen. Der Leiter der Wahlkommission sagte, die meisten Wahllokale hätten pünktlich geöffnet, obwohl Anhänger der Opposition die Straßen nach Nord- und Zentralbenin blockierten.
Neben Präsident Talon standen nur zwei weitere Kandidaten auf dem Stimmzettel. Alassane Soumanou von der Oppositionspartei FCBE ist ein ehemaliger Minister, während Corentin Kohoué eher als Joker angesehen wird.
Mehrere Schlüsselfiguren der Opposition - darunter ein Ex-Premierminister und ein ehemaliger Bürgermeister der größten Stadt Cotonou - wurden entweder verhaftet und für unwählbar erklärt oder befinden sich jetzt im Exil.
Benin stand an der Spitze einer neuen Welle der Mehrparteiendemokratie, die sich vor 30 Jahren über den Kontinent ausbreitete und als Geburtsstätte der afrikanischen Mehrparteiendemokratie bezeichnet wurde. Bei diesen Wahlen im Jahr 1991 musste sich Benins ehemaliger Präsident Mathieu Kérékou als erster westafrikanischer Staatschef bei einer Wahl geschlagen geben. Seitdem galt Benin als demokratisches Vorbild, dessen Versöhnungsgremium, die Nationale Konferenz der Aktiven Kräfte der Nation, von mehreren afrikanischen Nationen nachgeahmt wurde.
Aber dieser Ruf wurde 2019 getrübt, als neue Wahlgesetze bedeuteten, dass eine politische Partei etwa 424.000 US-Dollar (328.000 Pfund) zahlen musste, um eine Liste für das 83 Sitze umfassende Parlament aufzustellen. In diesem Jahr gab es eine rekordverdächtig niedrige Wahlbeteiligung. (BBC)