Menu
 

Wirtschaft: Warum Burkina Fasos Wirtschaft auf dem Weg der Besserung ist

Auch wenn die Gesundheitskrise zu einer zweiprozentigen Rezession im Jahr 2020 geführt hat, bleibt der Haushaltsrahmen unter Kontrolle und die Erholung scheint bereits im Gange zu sein. 2019 hatte Burkina Faso noch ein Wirtschaftswachstum von 5,7 Prozent verzeichnet. 
„Trotz relativ geringer Haushaltsmittel haben die Behörden eine Verschuldung bewältigt, die in einem Jahr von 42,7 % des BIP auf 46,6 % gestiegen ist, also um vier Punkte, während die Verschuldung von Subsahara-Afrika insgesamt um neun Punkte zugenommen hat", erklärt Bakary Traoré, Ökonom am OECD-Entwicklungszentrum.
Subsistenzlandwirtschaft und Cash Crops wie Baumwolle haben sich als widerstandsfähig erwiesen. Der sekundäre Sektor stagnierte in der ersten Hälfte des Jahres 2020, bevor er sich in der zweiten Jahreshälfte spektakulär erholte, begünstigt durch einen starken Anstieg der Goldproduktion, der zur Verbesserung der Handelsbilanz beitrug. Einzig der tertiäre Sektor (Verkehr, Tourismus, Handel, Gastgewerbe-Hotel, Reparaturen) ging stark zurück, von + 8,2 Prozent im Jahr 2019 auf - 1,4 Prozent im Jahr 2020. 
Die Reaktion der Regierung war schnell und effektiv. Der Reaktions- und Konjunkturplan mobilisierte bis April 2020 394 Mrd. CFA-Francs (fast 600,65 Mio. Euro), von denen 76 Mrd. für soziale Maßnahmen verwendet wurden: Subventionen für Grundnahrungsmittel, Bargeldtransfers für die Ärmsten, Befreiungen von Wasser- und Stromrechnungen.
Unterstütz wurde Burkina Faso in der Krise vom IWF, von der Weltbank, Europäischen Union, AfDB und Frankreich. Die von der G20 beschlossene Aussetzung der Auslandsverschuldung hat dem Land 25 Millionen Dollar erspart.
Die Weltbank geht davon aus, dass Burkina Fasos Wirtschaft sich schrittweise erholen wird und bis 2023 auf das Vorkrisenniveau zurückkehren wird. Für 2021 geht man von einem Wachstum von etwa 3 Prozent aus. 
Es müssen aber mehrere Unsicherheiten berücksichtigt werden. Das Bevölkerungswachstum wird diese Gewinne teilweise ausgleichen. Niedrige Ölpreise und hohe Goldpreise sind möglicherweise nicht von Dauer. Klimatische Gefahren und eine zu langsame Einführung von Impfstoffen können die Sache erschweren. 
Durch eine Verbesserung der öffentlichen Finanzen und Ausgaben kann zur wirtschaftlichen Erholung beitragen. Mobilisierung inländischer Ressourcen, größere Effizienz bei den öffentlichen Ausgaben und die Digitalisierung und Dematerialisiserung öffentlicher Dienstleistung sollten in Angriff genommen werden. 
Burkina Faso wird auch weiterhin Unterstützung von der Weltbank erhalten. Es wird das erste Land in der Sahelzone sein, das von dem zusätzlichen Finanzierungsfenster profitiert, das die Bank einsetzt, um fragile Länder zu unterstützen. Diese "Präventions- und Resilienz-Zuweisungen" bringen zusätzliche Mittel in Höhe von 700 Millionen Dollar über drei Jahre, wovon die Hälfte Zuschüsse sein werden. (Jeune Afrique)