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Gesundheit: Ausländische Investoren bereiten sich darauf vor, Nigerias 82-Milliarden-Dollar-Lücke im Gesundheitswesen zu schließen

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Immobilienberatungsfirma Knight Frank besagt, dass Nigeria 386.000 zusätzliche Betten und 82 Milliarden US-Dollar an Investitionen in Gesundheitsimmobilien benötigen würde, um den weltweiten Durchschnitt von 2,7 Betten pro tausend Einwohner zu erreichen.
Zum Beispiel betragen Nigerias öffentliche Ausgaben für das Gesundheitswesen nur 3,89 Prozent seines 495 Milliarden Dollar schweren Bruttoinlandsprodukts (BIP), so die neuesten verfügbaren Zahlen der Weltbank, verglichen mit 8,25 Prozent in Südafrika und 5,17 Prozent in Kenia.
Außerdem wird erwartet, dass sich Nigerias 206-Millionen-Bevölkerung bis 2050 fast verdoppeln wird, was das Land zum drittbevölkerungsreichsten Land der Welt machen würde.
All dies - insbesondere in Kombination mit der Coronavirus-Pandemie - hat das Interesse ausländischer Investoren an diesem Sektor geweckt.
Eine Umfrage von Knight Frank unter 140 globalen Investoren im Juni ergab, dass 80 Prozent angesichts der Coronavirus-Krise Investitionen in die afrikanische Gesundheitsinfrastruktur in Betracht ziehen. Dieses Interesse konzentrierte sich vor allem auf krankenhausbezogene Immobilien und Betreibergesellschaften in Zusammenarbeit mit einheimischen Experten.
Schon vor der Pandemie hatten die afrikanischen Gesundheitseinrichtungen begonnen, ein breiteres Interesse zu wecken. Die International Finance Corporation, Teil der Weltbank, hat sich im November 2019 mit dem Investment Fund for Health in Africa-II (IFHA-II) zusammengetan, um ein Akquisitionsvehikel in Höhe von 115 Millionen Dollar für Gesundheitsdienstleister im Osten und Süden des Kontinents zu gründen.
Europäische Entwicklungsfinanzierungsorganisationen wie Swedfund, die schwedische Entwicklungsfinanzierungsinstitution, haben IFHA unterstützt, zusammen mit Unternehmen wie Pfizer und der Stichting Social Investor Foundation for Africa, zu deren Geldgebern unter anderem Aegon, Heineken, Shell und Unilever gehören.
Seit dem Ausbruch der Pandemie hat die nigerianische Regierung 100 Mrd. Naira (254,6 Mio. US-Dollar) an staatlichen Krediten für das Gesundheitswesen, von Pharmaunternehmen und Produktherstellern bis hin zu Dienstleistern, ausgegeben, was anscheinend ein größeres Interesse von privaten Investoren geweckt hat. Die Bank of Industry, ein nigerianisches Entwicklungsfinanzierungsinstitut, stellt weitere 50 Milliarden Naira zur Verfügung.
Optionen für Investitionen bieten sich ebenso im Ausbau der Krankenhauskapazitäten und im Bereich der Krankenversicherung (72 Prozent der aktuellen Gesundheitsausgaben der Haushalte werden aus eigener Tasche bezahlt), 
Derzeit verliert Nigeria laut einem aktuellen PwC-Bericht bis zu 1 Milliarde Dollar pro Jahr durch den Gesundheitstourismus wohlhabenderer Nigerianer ins Ausland, da der Zugang zu Gesundheitsleistungen im Inland unzureichend ist. (CNBC)